Die Geschichte deutschen und amerikanischen Rechts hatte viele Gemeinsamkeiten – doch dann entwickelten sich die Rechtsordnungen auseinander. Was in Deutschland zur Vereinheitlichung der Rechtsordnung führte, löste in den USA eine enorme Differenzierung einer adaptierten einheitlichen Rechtsordnung aus.
Das war für mich wohl die interessanteste Erkenntnis bei der Vorbereitung des Kapitels über Verhandlungen im Umfeld des deutschen Wirtschaftsrechts, neben den Beobachtungen bei den Recherchen über die unterschiedlichen Verhandlungsstile:
Negotiations in Germany: The Business Law Perspective, in Wegerich (Hrsg.), Business Laws of Germany, Bd. 2, New York (Nov. 2009), ISBN-13: 9780314900050
Das Kapitel in dem zweibändigen Werk behandelt Themen, die deutsche Leser weniger interessieren. Was eine Schutzbehauptung ist und wie fremd sie im internationalen Umfeld wirkt, wird die deutsche Partei bei Vertragsverhandlungen nicht überraschen.
Dasselbe gilt für die unendliche Zahl von Juristentypen. Der Ausländer sieht sich ja nicht nur mit Anwalt, Notar, Syndikus und Richter konfrontiert – Deutschland bietet so viel mehr.
Dass der ausländische Unterhändler vielleicht nur von substantial Performance und nicht von hundertprozentiger Vertragserfüllung ausgeht, was andere Verhandlungs- und Vertragsstile auslösen kann, weiß der gut vorbereitete deutsche Jurist auch.
Das Buch richtet sich an Juristen im englischsprachigen Ausland. Da das nicht einheitlich ist, spielt die Bandbreite sowohl in der riesigen materiellen Aufarbeitung des deutschen Wirtschaftsrechts wie in der Berücksichtigung zahlreicher Wirtschaftskulturen eine Rolle.