Strandzonenförderung

Am Memorial Day sind die Kanzleien und Gerichte geschlossen, aber morgen wird dort viel los sein.

Am Memorial Day beginnt der amerikanische Sommer. Wer kann, fährt an den Strand.

Auch Studenten und Schüler. Mit ihnen machen die Strandorte die besten Umsätze. Tag und Nacht, nur zum Frühstück nicht.

Kunden unter 21 droht die Gruppenhaft, wenn in ihrer Nähe ein Bier entdeckt wird.

Deshalb wird morgen bei den Kanzleien, die direkt beim Gericht sitzen und DWI-Plakate in den Fenstern zeigen, viel Laufkundschaft landen. Vor Gericht werden sie oft in Massenverfahren abgeurteilt.

Die Wirtschaft der Strandzonen erwacht aus dem Winterschlaf.

Published in: on Mai 26, 2008 at 11:22 am  Kommentar verfassen  
Tags: , ,

Zweimal klagen

Ist der Menschheit damit gedient, dass Mädchen in Ohio nun zweimal klagen dürfen, um ihr Recht auf eine Abtreibung einzuklagen? Das Bundesberufungsgericht weigert sich, das neue Gesetz aus Ohio gegen die Abtreibung für verfassungswidrig zu erklären. Nur die Beschränkung auf eine einzige Klage hob es heute auf: Cincinnati Women’s Services, Inc. v. Taft.

Erfordert etwa die Irak-Entsendung eines jedes Soldätchens unter 21, das nicht einmal ein Bier trinken durfte, eine gerichtliche Genehmigung?

Nein, solcher Schutz gilt nur ungeborenem, nicht dem bereits lebenden Kanonenfutter.

Published in:
on November 13, 2006 at 8:51 pm  Kommentar verfassen  
Tags:

Spitzel für Bürger 2. Klasse

Spitzel lungern an Alkoholläden herum und informieren die Polizei, wenn 18-Jährige einkaufen gehen. Das erste Bier soll sie in Virginia eine $5000-Strafe kosten.

In Maryland hat das Montgomery County ein humaneres System als Vorbild für das ganze Land eingeführt. Diversion – vor der Strafe die Gelegenheit, beim ersten Bier ohne, beim zweiten mit Eltern ein Alkoholabschreckungsprogramm zu besuchen, 20 oder 40 Stunden Community Services abzuleisten und eine Menge Gebühren zu zahlen, doch dafür als unbestraft zu gelten, jedenfalls gegenüber Arbeitgebern. Gegenüber der Justiz gelten sie praktisch weiter als vorbestraft, und von der Uni fliegen sie allemal.

Der Präsident hat zusätzliche Gelder bereitgestellt, um das Alkoholverbot für 18- bis 21-Jährige durchzusetzen. Amerika schafft sich eine Klasse von Volljährigen, die wählen und kämpfen dürfen, jedoch mit Spitzeln vor dem legalen Rauschmittel geschützt werden sollen, dessen Hersteller die Werbung auf sie ausrichten. In den Gerichten finden sich die Partybesucher in saalfüllenden Gruppen wieder. Polizei und Justiz werden von den eigentlichen Aufgaben abgehalten.

Erwachsen wie sie scheinen wollen, tun die Bürger zweiter Klasse die Verfolgung mit einem Achselzucken ab. Sie finden das Gesetz ungerecht, aber ans Ändern denkt keiner. So entwickeln sie sich in eine Gesellschaft mit einem übermäßigen Anteil Vorbestrafter hinein, denen viele Türen verschlossen bleiben werden.

Published in: on August 21, 2006 at 10:36 am  Kommentare deaktiviert für Spitzel für Bürger 2. Klasse  
Tags: , , , ,