Tod + Not im Regelwald

Besucher aus Europa sind nach dem langem Flug in die USA oft so disorientiert, dass sie vor roten Ampeln anhalten – statt vor der Kreuzungseinfahrt. Sie vergessen, dass die Ampel auf der anderen Kreuzungsseite steht.

Ich bin froh, dass sie keine Züge fahren. Denn auch die ausgeschlafenen Zugführer begehen schon genug Regelverstöße. Der Tod von zwei Gleisarbeitern in Washington wird auf die verbotene Benutzung eines Mobiltelefongerätes durch die U-Bahnführerin zurückgeführt.

Für den Besucher im Raum Washington sind die Mobilverbote verwirrend. In der Hauptstadt gilt ein generelles Benutzungsverbot beim Führen von Fahrzeugen. In Virginia sind junge Fahrer betroffen. In Maryland weiß niemand so richtig Bescheid. Im Raum New York City ist die Lage klarer, weil drei Staaten ein einheitliches Verbot anwenden. Andere Staaten beabsichtigen vergleichbare Regeln.

Das ist typisch. Nicht der Bund, sondern die Staaten sowie Kreise und Städte regeln den Verkehr. Der Bund kann sich nur einmischen, indem er den Staaten mit dem Entzug von Mitteln droht, wenn sie seine Vorstellungen vom geordneten Verkehr nicht umsetzen.

Ein vergleichbares Druckmittel setzte er beim Alkholverbot ein, das USA-Besucher unter 21 Jahren in ungewohnte Situationen versetzt.

Published in: on Mai 12, 2007 at 9:34 am  Kommentar verfassen  
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