Als Queen Anne ein Monopol für Autoren schuf, begrenzte sie seine Dauer auf 14 Jahre. Da hatten die Autoren etwas von ihrem Copyright.
Heute gilt das Monopol über die Lebensdauer hinaus. Wer profitiert davon? Nicht die Autoren.
Kein Wunder, dass das Monopol den Respekt verliert. Der Rechtsbewusste versteht den Zusammenhang zwischen der Monopoldauer und dem Schutzbedürfnis des Monopolinhabers nicht mehr.
Dritte, die selbst nichts schaffen, sondern handeln und vermarkten, machen sich die Rechtsvorteile zunutze, die Künstlern dienen sollten. Während sie sich an diesen Rechtsvorteilen vergreifen, bezeichnen sie andere keck als Piraten.
In der Politik haben es die Schacherer geschafft, in Europa wie in den USA Gesetze durchzubringen, die ihre unrechte Rechtsposition immer weiter ausdehnen. Je schlechter sich ihr Geschäftsmodell erweist, das ja nicht in die Internetzeit passt, der sie sich nicht anpassen wollen, desto mehr Druck machen sie auf Politiker.
Viele Gesetzgeber verkennen dabei, dass die Verschärfung des Urheberrechts bei aussterbenden Geschäftsmodellen genau die Subvention darstellt, die todgeweihten Wirtschaftszweigen in der Regel nur vorübergehend gewährt wird. Danach ist sie illegal.
Dass Film- und Musikvertrieb wie vorher Kohle, Stahl, Textil und Bekleidung dem Untergang geweiht sind, wenn sie sich nicht anpassen, haben die Politiker noch nicht erkannt. Legale Alternativen haben sie schon öfter mit neuen Gesetzen erschlagen, statt ihren wirtschaftlichen Wert zu honorieren.
Manchen Richtern geht es genauso. Sie würden nie die Autobahn sperren, weil ein Moped sie illegal befahren könnte. Doch ein Richter verlangt die Sperrung von P2P-Ports in Routern. P2P ist eine Technik, die den Datenfluss tausendfach in legaler Weise erleichert.
Wegen der Möglichkeit, dass auch ein Film diese Autobahn befährt, sollen die Router geschlossen werden. Was empfiehlt das Gericht für die Ports 80 und 443? Sperren, weil auch da Filme laufen? Es würde damit ja nur das Web schließen.
Sollen die Internetfreaks doch zu Gopher oder EMail greifen – die haben sich ja seit Jahrzehnten bewährt!