Fotografieren ist in den USA meist auch erlaubt, wenn es untersagt wird. Gültige Ausnahmen gelten für Militär- und Kernkraftanlagen. Auch meine Referendare sind schon mehr als eine Meile vom Pentagon entfernt angeherrscht worden, als sie nach dem 11. September 2001 das Gebäude aufnehmen wollten.
Sicherheitskontrolleure an Flughäfen, Polizisten und Secret Service-Beamten lassen sich nicht gern fotografieren, doch verbieten dürfen sie es nicht. Selbst Verbotsschilder an Flughäfen sind oft Humbug.
Andererseits empfiehlt es sich meist, unnötigen Ärger zu vermeiden. Ein Polizist oder Flughafenkontrolleur könnte vor Gericht behaupten, der Fotograf habe seine Arbeit gestört – eine Straftat. Selbst wenn man gewinnt, bringen der Verteidigungsaufwand und die in Untersuchungshaft verlorene Zeit den Fotografen um sein Erfolgsgefühl.*
Die Washington Post hat eine lesenswerte Übersicht über amerikanische Fotoverbote für Touristen zusammengestellt.
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* Anderen vergeht dafür umso schlimmer das Gefühl der großen Freiheit, die viele in den USA vermuten, wenn sie Bomben- oder Terrorwitze machen. Selbst sprachlich falsch rübergebrachte Ausdrücke haben schon so manchen Geschäftsmann im amerikanischen Großraumgefängnis schmachten lassen. Wenn sie gute Geschäfte machen, ist der Arbeitgeber vielleicht bereit, sofort $15- oder 25000 Anzahlung für den Verteidiger vorzulegen. Wer Urlaub macht, hat nicht unbedingt dasselbe Glück, wie zahlreiche Erfahrungen von Konsulaten und Anwälten belegen.