Spitzel für Bürger 2. Klasse

(Uraltbericht aus Bushzeiten, irgendwie als Entwurf zurückgeblieben)

Spitzel lungern an Alkoholläden herum und informieren die Polizei, wenn 18-Jährige einkaufen gehen. Das erste Bier soll sie in Virginia eine $5000-Strafe kosten.

In Maryland hat das Montgomery County ein humaneres System als Vorbild für das ganze Land eingeführt. Diversion – vor der Strafe die Gelegenheit, beim ersten Bier ohne, beim zweiten mit Eltern ein Alkoholabschreckungsprogramm zu besuchen, 20 oder 40 Stunden Community Services abzuleisten und eine Menge Gebühren zu zahlen, doch dafür als unbestraft zu gelten, jedenfalls gegenüber Arbeitgebern. Gegenüber der Justiz gelten sie praktisch weiter als vorbestraft, und aus der Uni fliegen sie trotzdem.

Der Präsident hat zusätzliche Gelder bereitgestellt, um das Alkoholverbot für 18- bis 21-Jährige durchzusetzen. Amerika schafft sich eine Klasse von Volljährigen, die wählen und kämpfen dürfen, jedoch mit Spitzeln vor dem legalen Rauschmittel geschützt werden sollen, dessen Hersteller die Werbung auf sie ausrichten. In den Gerichten finden sich die Partybesucher in saalfüllenden Gruppen wieder.  Polizei und Justiz werden von den eigentlichen Aufgaben abgehalten.

Erwachsen wie sie scheinen wollen, tun die Bürger zweiter Klasse die Verfolgung mit einem Achselzucken ab.  Sie finden das Gesetz ungerecht, aber ans Ändern denkt keiner.  So entwickeln sie sich in eine Gesellschaft mit einem übermäßigen Anteil Vorbestrafter hinein, denen viele Türen verschlossen bleiben werden.

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on April 5, 2013 at 4:14 pm  Kommentar verfassen  

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